Die sympathischste Medienmarke in der deutschen Schweiz ist Google. Sie lässt den traditionsreichen Beobachter knapp hinter sich. Aber auch regionale Marken geniessen grosse Sympathie. Die zum dritten Mal durchgeführte MediaBrands-Studie ermittelt die qualitative Ausstrahlung von rund 70 Medienmarken sowie deren Gesamtreichweiten (Total Audience).
Für wie glaubwürdig, kompetent oder sympathisch halten Menschen die Medien, die sie nutzen? Solche Fragen der qualitativen Beurteilung von Medienmarken untersucht Publicom seit 2013 in der MediaBrands-Intermediastudie. Die eben abgeschlossene diesjährige Untersuchung basiert auf einer Repräsentativbefragung von über 3’200 Personen in der deutschen Schweiz. Sie gehört damit zu den grössten Medienstudien des Landes.
Social Media für Junge wichtiger als klassische Medien
Neben der qualitativen Ausstrahlung der berücksichtigten Medienmarken untersucht
MediaBrands auch die generelle Mediennutzung der Deutschschweizer. Dabei bestätigt sich nicht nur der rasante Vormarsch des mobilen Internets – bereits 70% der Deutschschweizer nutzen dieses –, es deutet sich auch ein Paradigmenwechsel in der Bedeutung der Mediengattungen an: Für das unter 30-jährige Publikum sind Facebook & Co. bereits heute subjektiv wichtiger als die klassischen, „staatstragenden“ Medien Presse, Radio und Fernsehen. Der Wertschätzung für die traditionellen Medienmarken tut dieser Einstellungswandel aber bisher noch keinen Abbruch. Nach wie vor erfreuen sich Marken wie Beobachter, NZZ oder die SRF-Brands auch bei Jungen einer starken Ausstrahlung.
Watson im Aufwind
Die meistgenutzte ist gleichzeitig auch die sympathischste Medienmarke mit sprachregionaler Verbreitung in der deutschen Schweiz. Google nutzen über vier Millionen Menschen in der Deutschschweiz, und punkto Sympathie lässt das Suchportal sogar den traditionsreichen Beobachter hinter sich. Ganz offensichtlich vermag die immer mal wieder aufflammende öffentliche Kritik am Internetkonzern seinen Sympathiewerten wenig anzuhaben. Grosse Sympathie geniessen weiterhin auch die SRF-Marken – trotz knappem Ausgang der RTVG-Abstimmung – und die NZZ. Im Vergleich zum Vorjahr konnte die NZZ am Sonntag zulegen, während SRF 2 einen kleinen Rückschlag hinnehmen musste. Den grössten Sympathiesprung konnte 2015 das Newsportal Watson verzeichnen, das sich bereits den zehn sympathischsten Medienmarken der Deutschschweiz annähert.
Auch viele regionale Medienmarken erfreuen sich starker Sympathien. Das St. Galler Tagblatt führt die Rangliste der sympathischsten Regionalmedien an. Aufsteiger des Jahres ist aber auch hier ein Newsportal. Die Basler Tageswoche schaffte es, trotz interner Turbulenzen, neu unter die zehn sympathischsten Regionalmedien.
MediaBrands wird jährlich durchgeführt. Die Studie liefert Medienunternehmen die Grundlagen für eine erfolgreiche Markenführung und schafft für Werbeauftraggeber und Mediaagenturen Transparenz über die qualitative Kommunikationsleistung der wichtigsten Schweizer Medienmarken.
> Ratings: Sympathie und Stärke Deutschschweizer Medienmarken
MediaBrands2015 – Methodische Eckdaten
Intermedia-Studie zur Nutzung und qualitativen Positionierung von Medienmarken
Untersuchungsdesign: Single-Source-Trackingstudie (Start: 2013)
Grundgesamtheit: Bevölkerung von 15-74 in der Deutschschweiz
Erhebungstechnik: CAWI
Markenidentifikation: bildgestützt
Stichprobe: 3’258 Personen (Demoscope e-sample); quotiert nach Alter, Geschlecht, Wohnkanton
Regionale Repräsentativstichproben: Wirtschaftsregionen Nordwestschweiz, Zentralschweiz, Zürich, Bern, Ostschweiz-Graubünden
Erhebungszeitraum: April/Mai 2015
Erhobene Marken: Über 60 regionale und sprachregionale Medienmarken
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