Die öffentlichen Diskussionen um „Fake News“, „Lügenpresse“ oder einen generellen Glaubwürdigkeitsverlust der Medien gehen – zumindest in der Schweiz – an der Realität vorbei. Die Schweizer Medienmarken haben in den letzten Jahren bei ihrem Publikum nicht an Glaubwürdigkeit eingebüsst. Dies ist ein Ergebnis der aktuellen mediaBrands-Studie.
Seit 2013 misst Publicom jährlich die Brand Images der Schweizer Medienmarken. Mit über 5’000 Interviews und 180 integrierten Medienmarken ist mediaBrands die grösste qualitative Medienstudie der Schweiz und bildet neben den individuellen Markenprofilen auch allgemeine Trends ab. Den oft behaupteten Glaubwürdigkeitsverlust der Medien kann mediaBrands nicht bestätigen. Zwar sind bei einzelnen Marken durchaus Schwankungen festzustellen, doch erweist sich das Vertrauen des Publikums in die von ihm genutzten Medienmarken – über alles betrachtet – als erstaunlich stabil. Zwischen den einzelnen Marken und Medientypen gibt es allerdings teilweise eklatante Unterschiede. So gehören die regionalen Abonnementszeitungen und die öffentlich finanzierten Radio- und Fernsehsender zu den glaubwürdigsten Medienmarken. Boulevardtitel oder die Sozialen Netzwerke schätzen die Schweizer aber als wesentlich unglaubwürdiger ein. Diese punkten hingegen bei anderen Imagedimensionen wie zum Beispiel dem Unterhaltungswert.
Die glaubwürdigsten sprachregionalen Marken: NZZ, La Première und Rete Uno
Im aktuellen Erhebungsjahr 2017 ist die Neue Zürcher Zeitung das glaubwürdigste überregionale Medium der Deutschschweiz. In der Romandie belegt das SRG-Radioprogramm La Première die Spitzenposition, und auch in der italienischen Schweiz hat mit Rete Uno ein Radio der SRG die Nase vorn. Etwas überraschend sind diese Einschätzungen vom Alter der Befragten unabhängig, d.h. auch die junge Generation vertraut den etablierten Qualitätsmedien weit mehr als den neuen digitalen Medienmarken.
Mit der MediaBrands-Studie ermittelt Publicom jährlich die Brand Performance von Medienmarken in der Schweizer Bevölkerung. Die Erhebung 2017 wurde im April und Mai durchgeführt und basiert auf einer für die Bevölkerung von 15-79 Jahren repräsentativen Stichprobe von 5’098 Personen. Die statistische Fehlerquote liegt bei +/- 1.4%.
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